FRAUEN VS. MÄNNER –
WER REAGIERT
IM TRAINING?
Angst vor grossen Muskeln?
Dass Frauen eher Ausdauertraining bevorzugen, lässt
sich durchaus psychologisch erklären – nicht zuletzt
durch die verbreitete, jedoch unbegründete Sorge, ein
allzu muskulöses Erscheinungsbild zu entwickeln.
Weil Frauen über einen niedrigeren Testosteronspiegel verfügen, fällt ihr Muskelaufbau und Kraftzuwachs
meist moderater aus als bei Männern. Dennoch ist ein gezieltes Muskelaufbautraining für sie stets empfehlenswert. Regelmässiges Krafttraining zwei- bis dreimal pro
Woche führt nicht automatisch zu einem Körperbau wie
bei Arnold Schwarzenegger – das gilt auch für Männer.
Insgesamt sollten Frauen keine Angst vor schweren Gewichten haben. Richtiges Muskeltraining stärkt
die Gelenke und Knochen. Und was das Training insbesondere für Frauen interessant macht: Muskeltraining
fördert die Knochendichte und damit sinkt das Risiko
für Osteoporose.
Spezielle Trainingsempfehlungen für Frauen sind
unumgänglich, da Menstruationszyklus, Wechseljahre,
Schwangerschaft, Körperzusammensetzung und Hormone besonders berücksichtigt werden müssen.
Wer muss öfter und länger
trainieren?
Untersuchungen mit Gesundheitsdaten von über 400 000 Erwachsenen in den USA zeigten erstaunliche
Werte auf. Männer müssen der Studie
zufolge länger oder öfter als Frauen
trainieren, um den gleichen Effekt zu erzielen.
– Konkret erreichten Männer den maximalen Vorteil bei 300 Minuten mässigem bis intensivem Sport pro Woche, bei
den Frauen reichten für einen vergleichbaren Effekt 140 Minuten pro Woche.
– Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzierten Sport und Bewegung das Sterberisiko
der Frau um 36 Prozent, bei Männern lediglich um 14 Prozent.
– Regelmässiges Training mit Gewichten liess
das Sterberisiko bei Männern um 11 Prozent
sinken, bei Frauen aber um 30 Prozent.
Warum die Frauen stärker von Bewegung profitieren, lässt die Studie offen. Es wird allgemein angenommen, dass Frauen im Durchschnitt über weniger
Muskelmasse verfügen als Männer, deshalb benötigen
sie oft weniger Trainingsaufwand, um ihren muskulären Ausgangswert zu steigern.